Fräsen mit doppelter Kühlmittelzufuhr

Allgemein

Doppelt gekühlt für Frästeile mit Präzision

Fräsen lebt nicht nur vom hochwertigen Präzisionswerkzeug, sondern nicht zuletzt von einer effizienten und zuversichtlichen Kühlung. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Ingenieure stets auf der Suche nach immer besseren Kühlungsmethoden sind. Während die Kryolkühlung, eine interessante Innovation der letzten Jahre, bei vielen Anwendern auf Skepsis stößt, zeigen sich zahlreiche Nutzer von einer doppelten Kühlmittelzufuhr bei der Fertigung von Frästeilen begeistert. Was macht diese Lösung von dem Unternehmen Arno Werkzeuge so attraktiv?

Zu „cool“ für die Kühlung?

Bei der Kryokühlung wird Stickstoff (N2), gekühlt auf unglaubliche -196°C, eingesetzt. Der Stickstoff verflüssigt sich bei diesen Temperaturen und ist an sich ein effektives Kühlmittel. Indes ist der Aufwand für den Arbeitsschutz bei dieser Methode enorm, denn ansonsten drohen einem Maschinenbediener schwere Erfrierungen. Das „lediglich“ auf -50°C herunter gekühlte Kohlendioxid erscheint da im Vergleich fast schon lauwarm, daher arbeiten aktuell Spezialisten von Hamuel an der weiteren Optimierung von dieser Kühlungsmethode.

Arno-Cooling überzeugend

Das Unternehmen Arno Werkzeuge setzt bei der zerspanenden Bearbeitung auf Präzision. Für die Ingenieure war klar: Kein Weg zu mehr Genauigkeit führt an der verbesserten Kühlung vorbei. Daher konzentrierten sie sich darauf, ein qualitativ neues Konzept für die Kühlung zu entwickeln, und meldeten vor kurzem einen bedeutenden Erfolg. Inzwischen ist Arno-Cooling-System (ACS) ein vielfach geprüftes und von den Anwendern hoch geschätztes Konzept. Der Clou: Es wird nicht einfach, sondern zweifach gekühlt. Es wird nicht nur durch eine Spritzdüse und über die Spannpratze gekühlt, sondern auch – und das ist unter der sogenannten ACS-Kühlung gemeint – direkt durch den Plattensitz. Dadurch wird eine hervorragende Kühlwirkung erreicht und der Bildung von Aufbauschneiden entgegen gewirkt. Durch diese bahnbrechende Innovation werden nicht nur bis zu 200% längere Standzeiten erreicht, sondern auch die Schnittgeschwindigkeiten radikal erhöht. Eine Steigerung von Schnittgeschwindigkeit um ganze 50% allein durch die optimierte Kühlung – das begeistert viele. Unter anderem gehören die Mitarbeiter von Franz Kattner GmbH & Co. KG zu denen, die von dem neuen Kühlungssystem profitieren. Für die Bearbeitung von schwer zerspanbaren Werkstoffen, auf die sich das Unternehmen seit Jahren spezialisiert, eignet sich das Arno-Cooling-System bestens, so die Geschäftsführung. Die Vorschübe steigen und mit ihnen die Wirtschaftlichkeit der Bearbeitung. Die Präzision ist und bleibt exzellent.

Walter Tools setzt ebenfalls auf Doppelkühlung

ISO-Drehwerkzeuge aus der Serie Capto und Turn von Walter AG benutzen ebenfalls das Prinzip der zweifachen Kühlung. Dank zwei Kühlmittelaustritten wird das Kühlmittel gleichzeitig auf die Freifläche und auf die Spanfläche abgegeben. Der Druck kann dabei je nach Bedarf und selbstverständlich auch je nach technischen Voraussetzungen zwischen 10 bar und extra starken 300 bar variieren. Das Werkzeug ist in erster Linie für die Bearbeitung von schwer zerspanbaren Metallen konzipiert. Im Endeffekt wird neben der höchsten Präzision auch eine merkliche Steigerung von Standzeiten erreicht: Teils bis zu 1,5 mal länger bleibt ein Werkzeug dank dem neuen Kühlungssystem im Einsatz.

Kühlmittel direkt an die Schneidkante abgeben – Präzisionslösung von Sandvik Coromant

Damit sich die Späne nicht um ein Werkzeug wickeln und zum Stillstand der Anlage führen, erfanden die Ingenieure von Sandvik Coromant ein neues Werkzeug, das auf den Namen Coro Bore 826 HP getauft wurde. Seine Besonderheit ist die Kühlmitteldüse, die das Kühlmittel hochpräzise auf die Schneidkante abgibt.