Erfolgsstrategien deutscher Maschinenbauer

Nach der neuesten Studie „Zukunftsperspektive Deutscher Maschinenbau“, getragen vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), bleibt diese Branche mit dem jährlichen Wachstum von über 2% weiterhin auf Erfolgskurs. Beeindruckend ist auch die EBIT-Rate (Earnings Before Interests and Taxes) von ca. 6%. Die Studie, an der 333 Maschinenbauer teilnahmen, zeigt, welche Strategien die Unternehmen zum Geschäftserfolg führen und welche Trends in der Branche zu beobachten sind. Eines der relevantesten Ergebnisse der Umfrage: Standort Deutschland ist und bleibt weiterhin in jeder Hinsicht attraktiv.

Maschinenbau – Standort Deutschland wird beibehalten

Nur ca. 20% der Unternehmen haben vor in der absehbaren Zeit ihre Produktion zum Teil oder voll ins Ausland zu verlagern. Für die meisten Maschinenbauer ist es offensichtlich, dass Standort Deutschland neben den bedeutenden Vorteilen auch einige Nachteile (v.a. hohe Arbeitskosten) aufweist. Mehr noch, es wird erwartet, dass sowohl Vor-, als auch Nachteile in Zukunft noch stärker auf die Performance der Unternehmen auswirken werden. Trotzdem beabsichtigt die absolute Mehrheit der Maschinenbauer in Deutschland weiterhin zu produzieren. Gerade Hersteller von zerspanenden Werkzeugmaschinen für die Fertigung von Dreh- und Frästeilen konnten in den letzten Jahren deutliche Umsatzgewinne verzeichnen.

Erfolgsrezepte – sechs Wege zum Ziel

Deutsche Maschinen- und Anlagebauer haben laut der Studie mehrere erfolgsversprechende Rezepte entwickelt:

1. Konsequente Optimierung der Kostenstruktur vom gesamten Produktportfolio.

2. Implementierung vom zukunftsträchtigen Konzept der Industrie 4.0 mit dem Ziel die sog. SmartFactory entstehen zu lassen.

3. Neben dem weiterhin wichtigen Trend zur Standardisierung der Produktion spielt Modularisierung und somit Flexibilisierung eine immer steigende Rolle. Dabei arbeiten immer mehr Betriebe kundenorientiert und entwickeln neue Produkte und Verfahren in enger Kooperation mit den Auftraggebern.

4. Verbesserung des lösungsorientierten Projektmanagements auf allen Etappen der Produktion bis hin zum Service.

5. In diesem Zusammenhang: Wachsende Bedeutung von Aftersale-Dienstleistungen, darunter kompetenter Service, Reparaturen und weitere Aspekten der Kundenbetreuung.

6. Internationalisierung wird weiterhin als ein wichtiges Ziel beibehalten, denn die meisten deutschen Maschinenbauer sehen sich als ein Teil des globalen Systems und bieten ihre Produkte und Dienstleistungen nicht nur auf lokalen, sondern v.a. auf internationalen Märkten.

Als weitere Strategien wurden bei der Umfrage von mehreren Firmen folgende Punkte genannt:

  • Möglichst volle Ausnutzung des Innovationspotentials der modernen Technik
  • Wachstum und gleichzeitig Konzentration auf das Kerngeschäft
  • Sicherung von Premiumposition für das eigene Unternehmen
  • Optimierung der Zusammenarbeit mit Lohnfertigern und weiteren Geschäftspartnern

Die umfassende Studie hat auch die generelle Stimmung von deutschen Maschinenbauern untersucht und ist zum Schluss gekommen, dass optimistische Tendenzen eindeutig dominieren. Eines der wichtigsten Indikatoren davon ist: Die aktuellen Entwicklungen werden hierzulande überwiegend nicht als Risiko, sondern als Chance für die Firmen gesehen.