HSC-Fräsen und Senkerodieren im Formenbau

Druckgussformen sind kundenspezifische Präzisionskomponenten aus gehärtetem Werkzeugstahl, welche meist mittels Senkerodieren hergestellt werden. Doch hat sich aufgrund der technologischen Weiterentwicklung auch HSC-Fräsen als Fertigungsverfahren bewährt.

Darstellung einer Spritzgussform, welche durch Senkerodieren gefertigt wurde

Senkerosion für schmale und tiefe Senkungen

Senkerodieren wie die Drahterosion zählt zu den abtragenden Bearbeitungsverfahren und findet gerade im Werkzeug- und Formenbau zahlreiche Anwendungen. Der Fertigungsprozess erfolgt auf bahngesteuerten Erodiermaschinen, welche durch überlagerte Bewegungen in allen Achsen eine große Formvielfalt bieten. So kommen gerade bei tiefen und schmalen Konturbereichen die Vorteile der Senkerosion zum Tragen, da sich extrem geringe Schnittbreiten auch in große Materialstärken mit optimaler Formgenauigkeit und Linearität einbringen lassen. Dabei lassen sich hervorragende Oberflächengüten von bis zu Ra 0,4 und Fertigungstoleranzen im Mikrobereich sicher erreichen. Den gegenüber wirken sich die eingeschränkte Materialvielfalt und lange Bearbeitungszeiten nachteilig auf die Fertigungskosten beim Senkerodieren aus. Typische Anwendungsbereiche sind die Herstellung von Druckgussformen, komplizierte 3D-Formen, Gesenke oder Hinterschnitte.

Hier sehen Sie eine Druckgussform aus Edelstahl, welche mit HSC-Fräsen gefertigt wurde

Fräsen mit High-Speed

Fräsen ist in vielen Bereichen dank einer stetigen Weiterentwicklung zu einer effektiven Alternative zum Erodieren geworden. Dieses formgebende Fertigungsverfahren erfolgt auf 5-Achsen-Fräsmaschinen, welche eine Bearbeitung mit extrem hohen Schnittgeschwindigkeiten und einen deutlich beschleunigten Vorschub ermöglichen. Dabei lassen sich beim HSC-Fräsen ein bis zu 30% höheres Zeitspanvolumen sowie 5- bis 10-mal höhere Vorschubgeschwindigkeiten ohne Probleme erreichen und die dabei auftretenden Schnittkräfte sind im Gegensatz zur Senkerosion um ein Vielfaches geringer. So lassen sich mit einer hohen Beschleunigung aller Vorschubachsen auch komplizierte Geometrien aus den härtesten Materialien meist ohne Nachbearbeitung fertigen, weshalb das HSC-Fräsen aufgrund der wesentlich kürzeren Bearbeitungszeiten gegenüber dem Senkerodieren immer mehr an Bedeutung gewinnt. Typische Beispiele sind die Bearbeitung dünnwandiger Bauteile, Herstellung von schwierigen 3D-Formen oder Freiformschnitte.

Fazit

Ob Fräsen oder Senkerodieren – Die Wahl des richtigen Fertigungsverfahrens ist von verschiedenen Faktoren abhängig. So besticht das Erodieren mit perfekten Genauigkeiten und ist gerade bei der Herstellung von Bauteilen mit schmalen und tiefen Konturen unschlagbar. Dagegen überzeugt das HSC-Fräsen mit schnellen Bearbeitungszeiten, überzeugenden Teilekontur und besten Oberflächengüten, weshalb dieses Verfahren immer öfter für die Herstellung von Druck- und Spritzgusformen zum Einsatz kommt.

Auf https://www.erodieren-marktplatz.de/erodieren/senkerodieren/ erhalten Sie ausführliche Informationen über die Senkerosion.

Stephan Warth
Erodieren Marktplatz